19. April 2013

Vom Umzug bis zur 35. Woche - wir haben eine Menge aufzuholen!

Manno man, wie die Zeit vergeht! Wir haben uns super in die neue Wohnung eingelebt und müssen nur noch ein paar Kisten aus dem zukünftigen Kinderzimmer entfernen. Ja, wir wohnen schon seit Oktober dort und nein wir haben es nicht geschafft alle Kisten in den Keller zu räumen. Das bietet sich ja auch so schön an mit einem leeren Zimmer, aus den Augen aus dem Sinn.
Ich hatte sogar das Glück einen neuen und vor allem unbefristeten Job zu bekommen. Ob mein Arbeitgeber wusste das ich Schwanger bin? Nein, natürlich nicht. Also erstens war das zu den Vorstellungsgesprächen ja noch alles frisch und wacklig und zweitens wurde ich nie danach gefragt. Achja und drittens wenn ihr mal danach gefragt werdet (was der zukünftige Arbeitgeber eigentlich nicht darf) habt ihr das Recht "nein" zu sagen auch wenn ihr den Beruf aufgrund von chemischen Substanzen während der SS nicht ausüben dürft. Diese Informationen findet ihr in großer Anzahl im Netz und daran gibts kein rütteln. Sicherlich ist es für die zukünftige Arbeitsgemeinschaft ungünstig wenn man seinen Arbeitgeber bereits einmal angelogen hat aber das sollte euch kein Schlechtes Gewissen vermitteln denn so ist nunmal das Gesetz.

Folsäure, Eisen und Magnesium. Meist ein Muss für jede Schwangere.




Nachdem der dritte Monat um war musste ich es so langsam meinem Arbeitgeber mitteilen, mir war ganz mulmig zumute, als hätte ich was schlimmes angestellt. Ich wartete natürlich noch bis zum letzten peng, bevor Chefs und Co in die wohlverdienten Weihnachtsferien gingen. Letztendlich war alles nicht so schlimm, alle haben mir gratuliert und sich für mich gefreut. Auch nachdem mein Arbeitgeber eine Kopie des Mutterpasses als Nachweis verlangte (vermutlich für die Unterlagen) und das Datum an dem die SS festgestellt wurde tatsächlich nicht mit dem der Mitteilung übereinstimmte. Ich versuchte mich stammelnd zu erklären doch mein Chef versicherte mir es sei alles in Ordnung so wie es ist und ich solle mich jetzt um mich und mein Baby kümmern und um nichts anderes.

Oktober

Da ich bei einer Leihfirma angestellt bin ist das alles etwas komplizierter. Natürlich war die zu Leihende Firma alles andere als erfreut und teilte mir nun mit, dass ich aufgrund der Schwangerschaft nicht übernommen werden kann und anderen Menschen ja den Arbeitsplatz wegnehme. Die Aussage fand ich dreist und wandte mich sogleich an den Betriebsrat. Da dieser aber noch nicht mein Fester Arbeitgeber war, kann er aber auch nicht belangt werden. Der Betriebsrat entschuldigte sich für die Aussage und vertröstete mich damit, dass ich ja danach mich wieder bei ihnen bewerben könne. Na prost-mahlzeit, da habe ich dann auch keine Lust mehr drauf. Naja ich habe es dabei belassen und wollte auch nicht unnötig mehr Stress, denn bei meiner Leihfirma habe ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag und bei der anzuleihenden Firma gebe es den nämlich nicht!

November

Ende Februar war es dann soweit, ich erhielt ein individuelles Beschäftigungsverbot meiner Gynäkologin. Die Übelkeit jeden morgen machte mich fertig. Frühes aufstehen, Zähne  ptuzen und warmes duschen waren Schuld an meinen morgendlichen Eskapaden. Allerdings half auch kein Tee und Zwieback vor dem Aufstehen am Nachttisch. Alle möglichen Gerüche machten mich fertig und machen das teilweise sogar noch immer. Jedes mal wenn ich in unsere Wohung kam und der Geruch nach neuen Möbeln mir entgegen stieg war der Slalom zur Toilette lebensnotwendig, ansonsten wäre danach Boden wischen angesagt gewesen. Nichts half, keine Homeopathie kein regelmäßig leicht gefüllter Magen, einfach nichts. Ich quälte mich von Weihnachten bis Februar also damit. Dann kam ein glorreicher Tipp von der Oma meines Partners - Senfstulle. Jawoll, Schwarzbrot mit Senf drauf geschmiert und die Übelkeit verflog, fragt mich nicht warum aber ihr half es damals wohl auch, ich meine nach dem Krieg gabs ja auch wahrscheinlich nichts anderes. Seitdem habe ich jedenfall Ruhe, es sei denn ich habe einen leeren Magen, schlucke versehentlich Zahnpasta oder nehme dieses ekelhafte Gaviscon gegen Sodbrennen.
Ja, Sodbrennen habe ich nun auch und zwar die volle Wucht. Also keine Säfte unverdünnt trinken, einen Apfel immer ohne Schale essen und nix fettiges mampfen. Ich nahm das Gaviscon flüssig zu mir und speite es auch gleich wieder aus, ist extra für Schwangere aber der Geschmack und die Konsistenz sagten wohl meinem Magen so gar nicht zu. Meine Ärztin empfahl mir dann Rennie und das hilft super!
Freigestellt wurde ich aber nicht nur deshalb sondern weil ich jede Erkältung mitnahm die es gab in der Jahreszeit und an dem Wochenende vor der Freistellung extremes ziehen im Unterleib (Lt. meiner Hebamme kann es Endometriose bedingt, bei Schwangeren immer etwas mehr im Unterleib ziepen und zwacken) hatte sowie die Inkontinenz, die mich teilweise plagte und natürlich noch eine wunderschöne Hämorrhoide bekam. Keine Sorge alles noch im Rahmen natürlich, Slipeinlagen und Feuchttücher können das Schlimmste verhindern. Sowie nach wie vor eine Hygiene vom allerfeinsten - jetzt weiß ich warum es in den Südlichen Ländern immer Bidets gibt, sehr tolle Sache sag ich nur. Als Kind dachte ich immer das Ding wäre für meine Füße...
Mit den Erkältungen lief es jedoch nicht so gut, zuletzt hatte ich eine dicke dreiwöchige Grippe, mit 39°C Fieber, Durchfall und Co. Nach zwei Wochen bekam ich ein Antibiotikum, welches im späteren Verlauf der Schwangerschaft dem Kind nicht schadet. Ich hatte und habe ein wahnsinnig schlechtes Gewissen wegen der Einnahme aber ich habe Nutzen und Vorteil abgewägt und wenig Schlaf, Gewichtsverlust, Atemprobleme, Superinfektion mit Viren und Bakterien und so weiter nagten an mir wie ein Bieber am Baumstumpf und das war für mich und das Baby auch nicht besser. Ich meine es bekommt ja nichts mit was da draußen so für Viren rumschwirren aber ich machte mir um eine ausreichende Versorgung Gedanken.
Ich versuchte es natürlich vorher mit allen pflanzlichen Mittelchen und Muttis sowie Ommas Tipps aber nichts halft, weder Zwiebelsaft noch Wadenwickel - das war die Atombombe unter den Erkältungen. Viele aus meinem Umfeld bestätigten mir tatsächlich auch an einer solchen hartnäckigen Grippe zu leiden und die mussten nicht noch jemanden im Bauch versorgen.

3D screening im Januar

 Nun sind "wir" wieder gesund und Munter und das Wetter lädt ja auch zum Spazieren ein! Jetzt ists nicht mehr lang, nach meinem heutigen Arztbesuch war ich wieder happy, der kleine (ja es wird ein Junge!) ist wohlauf, CTG seines Herzchens sieht immer gut aus und inzwischen wiegt er stolze 2,4 kg und ich bin in der 34. +5 Woche und ab sofort vom Beschäftigungsverbot in den Mutterschutz gerutscht.
Heute gab es die Bescheinigung vom Arzt für die Krankenkasse. Nächste Woche gehts dann mit Überweisungsschein zur Klinik, um mich das erste mal vorzustellen.



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